Sieben Gifhorner erhalten die Ehrenplakette

Autor: Siemer

Im Rahmen einer Festveranstaltung zeichnete Bürgermeister Matthias Nerlich sechs Gifhorner Persönlichkeiten mit der Ehrenplakette der Stadt Gifhorn aus – der höchsten Würdigung, die die Stadt aussprechen kann. Die neuen Ehrenplakettenträger sind der Behindertenrat im Landkreis Gifhon e.V., Hans-Peter Hoppe, Harald Laube, Karla Seisel, Britta Scheller und Martin Wrasmann. Santo Fazio, der bei der Festveranstaltung nicht dabei sein konnte, wird während der Ortsratssitzung in Kästorf am 14. November mit der Ehrenplakette für sein Engagement bei der alljährlichen Organisation des Kinderschützenfestes ausgezeichnet.

Der Behindertenbeirat im Landkreis Gifhorn e.V. setzt sich seit nunmehr zwölf Jahren mit großem Engagement für die gleichberechtigte und selbstverständliche Teilhabe aller Menschen an Bildung, Arbeit, Mobilität und Freizeit ein. Seine Mitglieder sind das  Sprachrohr all jener Menschen, deren Belange aufgrund einer Beeinträchtigung besonders berücksichtigt werden müssen. Mit seinen praktischen Vorschlägen und Hinweisen sorge der Verein dafür, dass noch bestehende  Barrieren beseitigt und neue erst gar nicht errichtet werden – nicht nur in öffentlichen Gebäuden, sondern auch in den Köpfen der Menschen, würdigte Matthias Nerlich die Arbeit des Vereins. 

Hans-Peter Hoppe wurde für sein soziales Engagement in seiner Funktion als Vorstand der Diakonischen Heime Kästorf ausgezeichnet, die er von 2002 bis zum Jahr 2014 leitete. Hoppe habe damals eine Einrichtung vorgefunden, die wenig Berührungspunkte nach außen gehabt habe. Sein Bestreben sei es gewesen, diese  Isolation aufzubrechen und die Diakonischen Heime ins Gemeinwesen zurückzuholen und in ein kommunales und regionales Netzwerk einzubetten, führte Matthias Nerlich in seiner Laudatio aus. Als Vorstand der Diakonischen Heime habe er seine Aufgabe stets auch als Verpflichtung gegenüber dem Gemeinwesen angesehen. „Aus dieser Haltung heraus waren die Grenzen zwischen Beruf und Berufung, beruflichem und ehrenamtlichem Engagement immer fließend und seine Tätigkeit Teil seiner Lebensaufgabe“, betonte Nerlich.

Harald Laube beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Ortsgeschichte von Gifhorn sowie der Heimatgeschichte der näheren Umgebung und hält damit die Heimatgeschichte lebendig. Als begeisterter Hobbyhistoriker hat er sein Betätigungsfeld innerhalb des Museums- und Heimatvereins Gifhorn e.V. gefunden, wo er seit 1999 die Aufgabe des Schatzmeisters ausfüllt. „Mit seinen Vorträgen und Exkursionen erreicht Harald Laube einen großen Kreis von  Zuhörern, denen er heimatgeschichtliche Themen auf unterhaltsame und interessante Weise näher bringt“, würdige Nerlich den Hobbyhistoriker. Sein großes Steckenpferd ist die örtliche Postgeschichte und hier gilt seine Aufmerksamkeit insbesondere der Pflege und Erweiterung seiner umfangreichen  historischen  Postkartensammlung mit dem Schwerpunkt Gifhorn.

Karla Seisel erhielt die Ehrenplakette der Stadt Gifhorn für Ihr Wirken in der Geschichtswerkstatt der Bürgerstiftung Kavalierhaus. Seit dem Jahr 2007 engagiert sie sich in der Geschichtswerkstatt und seit 2013 trägt sie die Verantwortung im Team ihrer Mitstreiter. Der Geschichtswerkstatt kommt eine besondere Bedeutung zu, denn mit ihrem anspruchsvollen Vortragsangebot gelingt es ihr, die Gifhorner für die ältere und jüngere Geschichte unserer Stadt zu begeistern. Mit ihrem Programm hat die Geschichtswerkstatt auch die Neubürger im Blick, die in den Vorträgen vieles von dem erfahren können, was den Charakter der Stadt geprägt hat. Karla Seisel schlägt eine Brücke zwischen  Gegenwart und Vergangenheit und befördert damit die Verbundenheit der Menschen mit ihrer Stadt, fasste Matthias Nerlich die Leistung der Ehrenplakettenträgerin zusammen.

Britta Scheller erhielt die Ehrenplakette der Stadt Gifhorn für Ihr langjähriges Engagement im Kulturverein Gifhorn. Bereits 1996 wurde sie in den Beirat des Kulturvereins gewählt und rückte im Jahr 2004 in den Vorstand auf. Seit 2007 steht sie als erste Vorsitzende an der Spitze des Kulturvereins, der dank ihres beharrlichen Engagements mit seinen vielfältigen und anspruchsvollen Angeboten als eine feste Größe im kulturellen Leben der Stadt verankert ist.  Das Neujahrskonzert in der Stadthalle, das Symphoniekonzert zum Tag der Deutschen Einheit, die Kabarett-Tage „Heiße Kartoffeln“, der „Weihnachtszauber“ mit den Partnerstädten oder der Kulturstammtisch  – all dies sind Beispiele eines niveauvollen Veranstaltungsprogramms,  das für jeden Geschmack etwas bietet.

Martin Wrasmann erhielt die Ehrenplakette der Stadt Gifhorn für sein soziales Engagement im Sinne eines echten Miteinanders der verschiedenen Bevölkerungsgruppen Gifhorns. Für den Seelsorger der katholischen Kirche steht eine zentrale Frage im Mittelpunkt seines Handelns: Wie können wir als Menschen gut miteinander leben, und wie kann sich eine Stadt dieser Maxime entsprechend zum Wohle aller entwickeln? Martin Wrasmann begeistere die Menschen dafür,  diesen Weg gemeinsam zu gehen, um so der Vereinsamung und dem Entstehen von Gettoisierung und Parallelgesellschaften entgegenzuwirken, führte der Bürgermeister in seiner Laudatio aus. Zahlreiche Projekte, die er mit ins Leben gerufen hat, stehen für den sichtbaren Erfolg seiner Arbeit:  Das Kaufhaus Aller, das Café Aller als Flüchtlingsbegegnungsstätte, die Hospizinitiative oder die Begleitung der Menschen im Clausmoorhof. Dass ihn dabei kein Hindernis aufhalten kann, beweist er mit seinem jüngsten Projekt, dem geplanten christlich-islamischen Kindergarten.