Stadt will Nicolaihof kaufen

Autor: Siemer
 Die Stadt will den Nicolaihof im Cardenap kaufen. Aus Sicht  der Stadtverwaltung sprechen dafür gute Gründe. Im Sommer werden die letzten Arztpraxen ins neue Ärztehaus umziehen, dann sind die Boxmühle und der Snooker-Club die einzigen Mieter in dem rund 4700 Quadratmeter großen Geschäfts- und Praxiskomplex.

„Der Leerstand wird immer größer. Der Kauf der Immobilie wäre eine gute Möglichkeit, um auf die Stadtentwicklung speziell im Norden der Fußgängerzone positiv Einfluss zu nehmen", sagt  Bürgermeister Matthias Nerlich.

Anders als ein Immobilienfonds, der unter starkem Renditedruck stehe, sei die Stadt in der Lage, auch andere Angebote zu machen. So könnten beispielsweise die Grundrisse der ehemaligen Praxisräume relativ leicht verändert werden, und kleine, kostengünstige Wohnungen geschaffen werden. Ein weiterer Punkt, der für einen Kauf spricht, ist die unmittelbare Nähe zum Rathaus. „Bei Bedarf könnten wir einen Durchbruch machen und eine Etage des Nachbarhauses dazu nehmen", sagt Nerlich.

Neue Hoffnungen auf einen Verbleib am jetzigen Standort könnte sich auch die Boxmühle machen. Zum Jahresende läuft der Mietvertrag aus. Bislang zahlte die Stadt die jährlichen Mietkosten in Höhe 70 000 Euro, doch mit der Verlegung des Bundesstützpunktes entfällt die städtische Förderung. „Würde uns die Immobilie gehören, könnten wir uns auch über die Boxmühle neue Gedanken machen", sagt Nerlich.

Im jüngsten Verwaltungsausschuss wurde das Projekt bereits vorgestellt und von den Fraktionsvorsitzenden positiv aufgenommen. Bis zum nächsten Verwaltungsausschuss am 12. Mai will die Verwaltung eine entsprechende Vorlage erarbeiten. Ein Vertragsentwurf des Münchner Maklers des britischen Eigentümerfonds liegt bereits vor. Finanziert werden soll der Kauf über einen Kredit. Dank einer Kreditermächtigung bis zu einer Höhe von 1,6 Millionen Euro ist genügend Spielraum im Haushaltsplan 2016 vorhanden.