Weitere Maßnahme aus Schlossseekonzept umgesetzt

Autor: Rebecca Koch

23.08.2022 - An einem lauen Sommerabend am Schlosssee verweilen: Dank zahlreicher neuer Sitzgelegenheiten ist das nun noch einfacher möglich. Im Rahmen des Schlossseekonzeptes hat die Stadt Gifhorn bereits vor einigen Wochen neue Bänke und Picknicktische installiert. Weitere Sessel und Liegen komplementieren nun das Bild am Schlossufer.

„Der Schlosssee war schon immer ein toller Platz in unserer Stadt, aber jetzt hat er eine ganz neue Aufenthaltsqualität – und es folgen ja sogar noch einige Maßnahmen aus unserem Konzept.“, erklärt Bürgermeister Matthias Nerlich. „Gerade die neuen Liegen waren ein Herzensprojekt. Wir haben lange auf die richtige Fördermöglichkeit gewartet, um die Maßnahme realisieren zu können und ich freue mich nun sehr über das Ergebnis“.

Insgesamt wurden 5 Picknickplätze und knapp 40 neue Bänke, Sessel und Liegen von der Stadt rund um den See aufgestellt. Der Landkreis Gifhorn ergänzte das Sortiment auf seinen Flächen übereinstimmend. Geachtet wurde bei der Beschaffung sowohl auf eine ansprechende Optik als auch zahlreiche praktische Eigenschaften. So wurden moderne Möbel ausgewählt, die sich dennoch gut in das naturnahe und historische Ambiente einfügen. Geachtet wurde außerdem darauf, dass die Möbel flexibel und barrierefrei genutzt werden können. So gibt es sowohl Einzelbänke mit und ohne Seitenlehnen sowie mit und ohne Rückenlehnen, Sessel und Liegen, als auch Tische und Picknick-Kombis, die auch mit dem Rollstuhl oder Kinderwagen erreichbar sind. Der soziale Aspekt wurde ebenfalls bei der Beschaffung berücksichtigt. Die Sitzgelegenheiten sind von der Nordbahn gGmbH produziert worden, einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen.

Die Möbel sind aus robusten Robinienholz – eine wichtige Eigenschaft, wie sich leider bereits kurze Zeit nach der Aufstellung zeigte. Unbekannte beschädigten schon in den ersten Wochen verschiedene Picknick-Plätze. Möbel wurden mit Kritzeleien beschädigt, an einem Platz zeigte sich eine regelrechte Verwüstung und komplett zerstörte und herausgebrochene Teile mussten ersetzt werden. Die Bestürzung ist groß, denn auch an weiteren öffentlichen Einrichtungen kommt es seit einiger Zeit vermehrt zu Vandalismus, darunter an den städtischen Sporthallen oder am Bahnhof Süd.

In Zusammenarbeit mit der Polizei wurden bereits Maßnahmen eingeleitet. Die Stadt möchte in diesem Zuge aber nochmals an die Bürger*innen appellieren, öffentliches Gut sorgsam zu behandeln und Vorfälle zu melden, beispielsweise auf der Internetseite der Stadt unter gifhorn.sagsunseinfach.de. Die neuen Sitzgelegenheiten am Schlosssee sind nur eines von vielen Beispielen, an denen die Stadt einen Mehrwert für alle anbietet und damit auch den oft genannten Wünschen aus der Bevölkerung nachkommt. Die Täter*innen tun sich auch selbst keinen Gefallen mit der Zerstörung, da auch sie die Gegenstände dann nicht mehr benutzen können. In letzter Konsequenz müsste dann kritisch geprüft werden, wo überhaupt noch Neuanschaffungen gemacht werden, was einen großen Verlust für alle darstellen würde.

Weitere Maßnahmen aus dem Schlossseekonzept wurden bereits fertiggestellt oder befinden sich in der Umsetzung:

Im Jahr 2017 hat der Rat ein Konzept zur Aufwertung des Schlosssee als Naherholungsgebiet beschlossen. Das Konzept sieht dabei drei unterschiedliche Zonen vor: ein Bereich für die intensive Inanspruchnahme, ein Bereich für ruhige Erholungsmöglichkeiten und der Bereich am Haferberg, in dem Natur und Landschaft renaturiert werden soll und somit unberührt bleiben. Die Maßnahmen, die in diesem Zusammenhang benannt sind, beziehen sich auf die Verbesserung der Wege, die Aufwertung der Möblierung und die Gestaltung verschiedener Freizeitbereiche sowie eines grünen Klassenzimmers.

Seit Anfang 2018 wurden die Wege rund um den Schlosssee und die Zuwegung zum Rundweg, ausgehend vom Jägerhof und von der Konrad-Adenauer-Straße, erneuert bzw. erstmals angelegt. Die Sichtachsen vom und zum Schlosssee, dem Schloss und dem Mühlenmuseum werden regelmäßig freigeschnitten. Es erfolgte nun die Erneuerung und Neuanschaffung von Sitzgelegenheiten und auch zentrale Müll-Stationen anstelle der kleinen Mülleimer gehen in Kürze in Betrieb.

Teil des Schlossseekonzeptes ist die Schaffung eines Themenspielplatzes. Der erste Abschnitt des Spielplatzes wurde in der letzten Ratssitzung beschlossen. Derzeit erfolgt die Ausführungsplanung. Die weiteren Abschnitte folgen dann sukzessive. Noch in diesem Jahr soll außerdem ein neuer Fitnessparcours rund um den See eingeweiht werden. Im kommenden Jahr folgt dann die Renaturierung der Mühlenaller. Ein wichtiges Nachhaltigkeits-Projekt. Dabei werden direkt am Wasser Kiesbetten und Knüppeldämme angelegt. In diesem Zusammenhang soll auch das „grüne Klassenzimmer“ gestaltet werden. Dazu werden Lehrtafeln aufgestellt und Aufenthaltsbereiche geschaffen, die auch für die Vermittlung von Naturthemen von einzelnen Schulklassen und interessierte Menschen genutzt werden können.

Für das Konzept zur Freiraum- und Erholungsnutzung (mit Wegebau- und Möblierungsmaßnahmen und Bau des ersten Abschnittes des Themenspielplatzes am Schlosssee) erhält die Stadt Fördermittel vom Amt für regionale Landesentwicklung Braunschweig. Der Bewilligungszeitraum läuft bis 15.10.2022. Die Gesamtkosten werden mit rund 316.000 € beziffert. Nach Abschluss der Maßnahme erhält die Stadt eine Förderung von 63 % in Höhe von 199.080 € aus der Förderrichtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung der ländlichen Entwicklung (ZILE). Für die Mühlenaller im Seepark Schlosssee (inklusive Umgestaltung St. Nicolaigarten) erhielt die Stadt einen Bewilligungsbescheid des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) über 585.000 € aus dem Förderprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“. Die Förderung deckt 90% der Gesamtkosten in Höhe von rund 650 000 € und läuft bis 31.12.2024.