zweiter Hilfstransport erreicht Gifhorns Partnerstadt Korrsun

Autor: Rebecca Koch

5.05.2022 - Eine zweite Lieferung von Hilfsgütern erreichte in dieser Woche Gifhorns ukrainische Partnerstadt Korssun-Schewtschenkiwskyi.
Der Hilfstransport der Stadt Gifhorn startete am vergangenen Freitag um 6 Uhr. Bürgermeister Matthias Nerlich und sieben Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr fuhren Hilfsgüter im Wert von über 100.000 Euro mit zwei LKW, einem Transporter und Anhänger von Gifhorn bis zur polnisch-ukrainischen Grenze. Dort wurden die Güter von den Korssunern entgegengenommen und umgeladen. Am Sonntagvormittag sind die Helfer wieder in Gifhorn angekommen. Mitte dieser Woche waren die Güter dann in Korssun.

Übergeben wurden dringend benötigte, humanitäre Güter. Das Korssuner Krankenhaus sowie Vertreter*innen des hiesigen Partnerschaftsvereins erstellten für die Hilfslieferung wieder eine detaillierte Bedarfsliste. Die Stadt Gifhorn kaufte daraufhin für rund 45.000 Euro Waren ein. Hinzu kamen zahlreiche Sachspenden, die von den Gifhorner*innen gespendet wurden: Die Mühlenapotheke am Cardenap beschaffte von den Spendengeldern Medikamente im Wert von rund 25.000 Euro. Weitere Medikamente im Wert von mehreren tausend Euro steuerte Inhaberin Elena Regner aus privaten Mitteln bei. Rund 17.000 Euro der Spendengelder wurden für Lebensmittel und Hygieneartikel des Gifhorner famila-Warenhauses verwendet. Zusätzlich stellte der Spargelhof Kuhls eine Palette (720 Stück) Konservenlebensmittel für einen kleinen Unkostenbeitrag zur Verfügung. Teil der Hilfslieferung waren auch Material und Ausrüstungen, darunter Bekleidung und Helme, der Freiwilligen Feuer-wehr im Wert von rund 30.000 Euro sowie ein Feuerwehr-Fahrzeug im Wert von rund 10.000 Euro. Es handelt sich bei den Gütern der Feuerwehr ausschließlich um solche, die bereits abgeschrieben und ausgemustert, aber für die Notlage in der Ukraine noch einsatzfähig waren. Über das DRK Wolfsburg kamen Bekleidung, Wäsche und Schuhe aus Sachspenden hinzu. Übergeben wurden außerdem ein Rollstuhl und Rollatoren, die von Gifhorner*innen gespendet wurden.

Die Organisation des Hilfskonvois war wieder eine große Gemeinschaftsleistung. Die Freiwillige Feuerwehr Gifhorn hat neben dem Transport der Güter auch die Zusammenstellung und Beladung übernommen. Viele Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung, darunter neben dem Kulturbüro auch die Rathaus-Info oder Hausmeister waren für den Hilfskonvoi im Einsatz. Die Pfarrei St. Altfrid übernahm weiter die Verwaltung des Spendenkontos und die Ausstellung von Spendenbescheinigungen und auch die nach Gifhorn Geflüchteten beteiligten sich aktiv bei der Vorbereitung, insbesondere durch die Entgegennahme, Sortierung und Verpackung der Sachspenden sowie Dolmetschen.

Der Transport der Güter gestaltete sich dieses Mal schwieriger. Lange Staus und Formalitäten im Grenzbereich erschwerten die Hilfslieferung. Auf ukrainischer Seite verlängerte die dortige Rationierung von Treibstoff die Rückfahrt. Nach Ankunft in Korssun wurden die Lieferungen, allen voran die dringend benötigten Medikamente wie Insulin oder Herz- Kreislaufmedikamente, direkt an die Bevölkerung ausgegeben.

Die Spendenbereitschaft der Gifhorner*innen ist indes weiter überwältigend. Seit der Eröffnung des Spendenkontos für Korssun sind über 100.000 Euro an Geldspenden eingegangen. Hinzu kommen zahlreiche Sachspenden.

„Jeder Cent geht direkt nach Korssun. Das war uns auch dieses Mal ganz wichtig. Kein Spenden-Euro wurde für Transport-, Personal- oder Verwaltungskosten ausgegeben. So wird es auch in Zukunft sein und darauf können sich alle Spender verlassen.“, betont Bürgermeister Matthias Nerlich. Beim ersten Hilfstransport Ende März wurden rund 40.000 Euro an Spendengeldern für den Kauf von Hilfsgütern genutzt, beim Jetzigen rund 45.000 Euro.

„Die Dankbarkeit der Korssuner ist kaum in Worte zu fassen.“, schildert Bürgermeister Nerlich seine Eindrücke. „Wir danken allen Spendern und Helfern nochmals ganz herzlich. Unsere Hilfe wird weiterhin dringend benötigt. Sei es vor Ort in Gifhorn oder direkt in Korssun. Wir werden die Ukrainerinnen und Ukrainer weiterhin so gut es geht unterstützen“.

Wann und welcher Form ein weiterer Hilfstransport erfolgen wird, ist noch offen. Für die langfristige Unterstützung in der Ukraine werden in jedem Fall weiterhin Spenden benötigt. Hier finden sich stetig aktualisierte Informationen zu benötigten Spenden.

Geldspenden werden sehr gerne weiterhin entgegen genommen unter:

Kath. Pfarrei St. Altfrid

Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg

IBAN DE49 2695 1311 0037 00 13 10

Verwendungszweck: Hilfe für Korssun